Der Gemeinderat beschäftigte sich in der 12. Gemeinderatssitzung – der ersten im Jahr 2023 – mit folgenden Themen:
- Unter Punkt 1. stellte der Obmann der Nachbarschaft Obervellach, Rudolf Vierbauch, das Projekt „Erneuerung der Wasserleitungen und Errichtung eines Hochbehälters“ des Wasserwerks vor. Damit sollt die Wasserversorgung Obervellachs im Bereich Kaponig komplett erneuert werden. Zusätzlich wird auch ein Trinkwasserkraftwerk errichtet. Von der Gemeinde Obervellach forderte Herr Vierbauch einen Zuschuss von EUR 250.000 und gab das Versprechen ab, den Wasserzins in den nächsten Jahren nicht über Inflation zu erhöhen. Eine Abstimmung darüber gab es nicht, da hier noch Beratungen in den Gemeindegremien notwendig sind.
- Ebenfalls wurde die Thematik „Einhausung des Obervellacher Schießstandes“ angesprochen. Damit es Rechtssicherheit für die Schützen und das eingesetzte öffentliche Geld gibt, möchte die Marktgemeinde Obervellach das Areal kaufen. Nachdem die Nachbarschaft den Kauf anfangs kategorisch ablehnte, gibt es nun eine Summe, unter der sich der Obmann einen Verkauf des etwa 6.000m² großen Areals vorstellen kann. Diese beträgt rund EUR 190.000 und wurde von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer mittels Barwertmethode errechnet. Auch hier muss die weitere Vorgehensweise der Gemeinde noch in den Gremien besprochen werden.
- Als nächstes stand ein schon vielmals diskutiertes Thema auf der Tagesordnung – wie geht die Gemeinde mit Widmungsansuchen von Freiflächen Photovoltaikanlagen um. Konkreter Anlass war ein von Thomas Pacher jun. und Hofer Herbert jun. angedachtes Projekt, am Pfaffenberg eine große PV-Anlage zu errichten. Der Marktgemeinde Obervellach wurde hierzu eine sehr gut aufbereitete Analyse von Thomas Pacher jun. vorgelegt. Hier wurde auch dargelegt, dass die Planung und Wirtschaftlichkeitsberechnung einer solchen Anlage zehntausende Euro kostet und eine positive Stellungnahme der Gemeinde dazu Grundvoraussetzung ist, weitere Schritte zu setzen. Es folgte eine hitzige Diskussion, da einige Mitglieder des Gemeinderates fanden, Freiflächenphotovoltaikanlagen würden nicht in unsere Landschaft passen. Vizebürgermeister Stocker, der für die Themen erneuerbare Energie und Umweltschutz verantwortlich ist, erklärte, dass hier die Letztentscheidung für die Umwidmung beim Land Kärnten liegt und dass die Sorgen einiger, dass unsere gesamte Sonnseite eine einzige PV-Anlage werden könnte, nicht stimmt. Dafür reichen die Leitungskapazitäten nicht aus. Und ob das Projekt überhaupt umgesetzt wird, ist nicht klar. Aber die Gemeinde sollte keinesfalls solch innovative Projekte im Keim ersticken. Auch DI Sebastian Culetto klärte die Mitglieder des GR nochmals über die technischen Umstände auf uns so konnte eine einstimmige Zustimmung für die Umwidmung erreicht werden. Wie das Land entscheidet, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
- Beim Punkt PV Anlage auf der Tennishalle konnte Vizebürgermeister Stocker leider nichts Positives berichten. Trotz eines für die Mölltaler Tennis- und Veranstaltungszentrum GmbH sehr vorteilhaften Angebotes blockiert diese das Projekt, indem die eigenen Vorschläge der GmbH nach Beschlüssen in den Gemeindegremien erneut revidiert wurden und eine höhere Beteiligung an den Erlösen gefordert wurde. Gerade in Anbetracht der Zuschüsse der Gemeinde mit weit über hunderttausend Euro, die die GmbH in den letzten Jahren bekommen hat, ist diese Ablehnung seitens der GmbH für uns nicht nachvollziehbar. Die Mitglieder des Gemeinderates zeigten sich enttäuscht, jedoch werden alternative Konzepte für eine zweite PV – Anlage der Gemeinde ausgearbeitet werden.
- Als nächster Punkt wurde die vom Reinhalteverband gewünschte Oberflächenentwässerung Stran besprochen. Diese ist laut Reinhalteverband von den Anliegern gewünscht und es wurde eine Variante ausgearbeitet, die der Gemeinde nichts kosten würde. Der Vorschlag wurde mehrheitlich angenommen, mittlerweile hat sich aber herausgestellt, dass die Interessenten kein allzu großes Interesse an dieser Entwässerung haben.
- Neben einigen kleineren Punkten mit Grenzbereinigungen im öffentlichen Gut wurden auch einige Straßensanierungen, die von Vizebürgermeister Franz Oberrainer vorangetrieben wurden, einstimmig beschlossen. Hier ist besonders die Verlegung der Bushaltestelle Söbriach ca. 250 m in Richtung Westen im Zuge der Sanierung der B106 zu erwähnen. Damit müssen die SchülerInnen und BusfahrerInnen die B106 nicht mehr überqueren, sondern es kann die Unterführung knapp vor den Salzsilos genutzt werden. So wird eine Gefahrenstelle für unsere Bürger entschärft.
- Dann wurde gemeinsames Projekt mit Mallnitz, neue Hütte für die Marktzeit unter optimaler Ausnutzung von Landesförderungen zu erwerben, beschlossen. Ein Teil der Hütten soll fix in Obervellach bleiben, die anderen Hütten werden im Winter in Mallnitz und im Sommer bei der Marktzeit eingesetzt. Zusätzlich wird auch ein mobiler Toilettenanhänger angeschafft, der bei Veranstaltungen verwendet werden kann.
Das offizielle Protokoll kann hier eingesehen werden.